GCfaK - Modell: Unterschied zwischen den Versionen

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==Modell==
==Modell==
Das Modell ist ein qualitatives Modell nach der Methode [https://de.wikipedia.org/wiki/System_Dynamics System Dynamics]. Es verwendet eine symbolische Sprache um die Zusammenhänge zu beschreiben:
[[Datei:2016-05-09 SD variable.jpg|100px|right]]
* '''Variable''' werden als Ovale dargestellt. Die Variable können größer / kleiner werden. Eingehende Pfeile beeinflussen die Variablen (machen sie größer oder kleiner), ausgehende Pfeile wirken auf andere Variable. Ist die Variable groß wirkt sie stark, entweder stark verstärkend oder stark abschwächend.
[[Datei:2016-05-09 SD flow.jpg|100px|right]]
* '''Wirkungen''' werden als gerichtete Pfeile dargestellt, d.h. die Wirkung geht in Richtung der Pfeilspitze. Die Konvention ist, dass durchgezogene blaue Pfeile die Wirkung verstärken (mehr bewirkt noch mehr). Unterbrochene rote Pfeile schwächen die Wirkung ab (mehr bewirkt noch weniger).
[[Datei:2016-05-09 SD loop.jpg|100px|right]]
* '''Kreisläufe''' entstehen wenn die Pfeile zur ursprungsvariablen zurückkehren. Solch ein Kreislauf kann selbstverstärkend sein, entweder immer mehr oder immer weniger. Das Selbstverstärkende wird durch ein "+" oder "R" (re-enforcing) dargestellt. Ein Kreislauf kann sich auch stabilisierend verhalten (manche Wirkungen verstärken, manche Wirkungen schwächen ab), das wird mit "-" oder "B" (balancing) bezeichnet.


[[Datei:2016-05-09 GCfaK - Modell Armutskreislauf.png|400px|right]]
Die Grundlage des Modells ist der Armutskreislauf. ''Kinder in Armut'' erzeugen ''Auswirkungen von Armut'', die - mit einer ''Verzögerung von einer Generation'' - wieder Kinder in Armut aufwachsen lassen. Dieser [http://armut.de/aspekte-der-armut_der-teufelskreis-der-armut.php Teufelskreis der Armut] verhindert, dass die Kinderarmut verschwindet. Hier stellt sich die Frage was wir tun können um diesen Kreislauf zu durchbrechen.
[[Datei:2016-05-09 GCfaK - Modell Auswirkungen.png|300 px|right]]
Fangen wir bei den ''Auswirkungen von Armut'' an. Sie erzeugen ''Kosten'' die den öffentlichen Haushalt belasten. Die Auswirkungen rufen auch ''Unmut in der Bevölkerung'' hervor, was den ''Handlungsdruck auf die Politik'' erhöht. Dieser Handlungsdruck erzeugt ''Maßnahmen'' die wiederum Kosten erzeugen.
[[Datei:2016-05-09 GCfaK - Modell Kostendruck.png|250px|left]]
Mit den Kosten entsteht ein sich stabilisierender Kreislauf: Mehr Handlungsdruck erzeugt mehr Maßnahmen, die wiederum mehr Kosten erzeugen. Mehr Kosten reduzieren die Handlungsmöglichkeiten der Politik weil weniger Geld vorhanden ist. So werden die Maßnahmen durch die Kosten begrenzt.
Die ''Maßnahmen'' lassen sich in folgende Gruppen einteilen:
* Maßnahmen zur ''Ursachenbekämpfung'': Sie wirken in der Regel langsam und reduzieren die ''Anzahl der Kinder in Armut''
* Maßnahmen zur ''Symptombekämpfung'': Sie wirken mit einer Verzögerung und verdecken die ''Auswirkungen der Armut''
* Maßnahmen zur ''Verdrängung'': Diese wirken in der Regel schnell und reduzieren den ''Unmut der Bevölkerung''.
* Maßnahmen die ''Transparenz'' erzeugen: Sie machen die Probleme in der Bevölkerung sichtbar, erhöhen den ''Unmut in der Bevölkerung'' und erzeugen dadurch ''Handlungsdruck auf die Politik''.
[[Datei:2016-05-09 GCfaK - Modell Massnahmen.png|500 px]]
Wenn alle Komponenten zusammen gesetzt werden ergibt sich das gesamte Modell:
[[Datei:2016-05-09 GCfaK - Modell.png|800px]]
[[Datei:2016-05-09 GCfaK - Modell.png|800px]]



Version vom 2. Juni 2017, 21:28 Uhr

Das Modell beschreibt die wesentlichen Wirkzusammenhänge um Kinderarmut in Tübingen zu bekämpfen. Die Maßnahmen von GCfaK lassen sich den Wirkungsketten zuordnen. Das Modell hilft

  • die Maßnahmen zu bewerten: Eine ideale Massnahme verhindert Kinderarmut (ursachenorientiert) und hilft in der aktuellen Situation (symptomorientiert). Sie kostet nichts und hat sofort einen grossen Nutzen für alle, und lässt sich einfach verwirklichen.
  • fehlende Maßnahmen zu identifizieren.

Ein Modell ist immer begrenzt in seiner Fähigkeit die Wirklichkeit zu beschreiben und ist damit immer ungenau. Es hilft die Zusammenhänge zu beschreiben, und damit eine Gesprächsgrundlage für gemeinsames Verstehen zu sein. Ein Modell ist nicht statisch und soll kontinuierlich an dem gemeinsamen Verständnis angepasst werden.

Kontakt

Modell

2016-05-09 GCfaK - Modell.png

Material

  • Thinking in Systems. A Primer. Herausgegeben von Diana Wright. Sustainability Institute, 2008, ISBN 978-1-60358-055-7 (bei Amazon)